Musik-Campus

Musik-Campus: Es geht voran!

Markus Lewe betonte, dass es sich bei dem Musik-Campus um ein deutschlandweit einzigartiges Projekt handele, das zu Münster passe. „Münster hat alle Voraussetzungen, die Zukunft und seine Chancen zu gestalten“, betonte der Oberbürgermeister „Die Besinnung auf individuelle Qualitäten und Stärken einer Stadt spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die Attraktivität der Stadt bedeutet nicht nur Schönheit, sondern auch das Angebot, das eigene Leben mit der Stadt zu verknüpfen. Dieses selbstverständliche Leben im öffentlichen Raum ist wichtig. Alltagstauglichkeit zählt – Stadt ist Leben. Ein Ort dafür soll künftig der Musik-Campus sein. Und zwar für alle: Musikerinnen und Musiker jedweder Couleur, Schülerinnen und Schüler, Studierende, Lehrende, Musik-Freunde und -Freundinnen, Konferenzteilnehmerinnen und Konferenzteilnehmer, Touristinnen und Touristen, Münsteranerinnen und Münsteraner.“ Der Kern der Projektidee: Je einfacher die Kooperationsmöglichkeiten und -kulturen zwischen den Nutzern an einem Ort sind, umso mehr Synergien wird es geben. „Der Musik-Campus ist nicht nur ein deutschlandweit einzigartiges Projekt, es ist auch ein hochkomplexes Vorhaben“, ergänzte Markus Lewe. „Deshalb ist es so wichtig, die Stadtgesellschaft mitzunehmen – wir werden alle Bürger kontinuierlich über die weitere Entwicklung informieren.“

Wie geht es jetzt weiter?

Zurzeit arbeiten Stadt und WWU an einem abgestimmten Raum-, Funktions- und Nutzungskonzept. Dabei geht es vor allem darum, den Außen-und Freiflächenbedarf für den Musik-Campus abzuschätzen, um daraus ein geeignetes Betreiber- und Trägermodell zu entwickeln. Zudem gilt es, die Höhe der Investitionen und der Folgekosten abzuschätzen und zudem plausibel darzustellen, mit welchen Belastungen die Stadt zu rechnen hätte und welche Fördermöglichkeiten in Frage kommen. Einer ersten Schätzung der Universität zufolge werden die Investitionskosten bei rund 200 Millionen Euro liegen, wovon ein Großteil die Universität beziehungsweise das Land Nordrhein-Westfalen mit dem bereits genehmigten Bau einer neuen WWU-Musikhochschule übernehmen würde.

Der OB und der Rektor der WWU werden in Kürze und als Fortschreibung der bereits unterschriebenen Absichtserklärung eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen – damit soll die künftige Zusammenarbeit konkretisiert werden. In enger Abstimmung mit der Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen, wollen Markus Lewe und Johannes Wessels am 26. März 2020 zu einem Treffen möglicher privater und institutioneller Investoren und Unterstützer einladen – dazu zählen Vertreter verschiedener NRW-Ministerien, des Bundes und von Stiftungen sowie Privatpersonen. Prämisse dieses Termins ist, dass bereits die Standortentscheidung getroffen ist.

Wohin kommt der Musik-Campus?

Favorit ist nach wie vor das Areal des ehemaligen WWU-Pharmazieinstituts in der Hittorfstraße. Um diese Entscheidung fundiert treffen zu können, arbeiten Experten aller Beteiligten seit Oktober an einer Standortanalyse. Dabei geht es darum, Planungs-/Baurecht, Erschließungskapazitäten, Umfeld-Belastungen, Struktureffekte, baukulturelle Empfindlichkeit, und die sogenannte Standortempfindlichkeit zu prüfen – immer unter Berücksichtigung der Projektidee, die WWU-Musikhochschule, die städtische Musikschule und das Sinfonieorchester als die drei Partner auf einem gemeinsamen Musik-Campus unterzubringen. Es geht aber auch um den Umgang mit dem Grünbestand beziehungsweise dem Arzneipflanzengarten, um Lärmemmissionen unter Berücksichtigung der Betriebszeiten, Erschließung, Anlieferung, Umgang mit dem ruhenden Verkehr (PKW-Stellplätze, Fahrradstellplätze) und (garten)denkmalpflegerische Fragen. Schließlich wollen die Partner neue Spazier- und Fahrrad-Verbindungen zwischen Schloss und Coesfelder Kreuz durch den Schlossgarten schaffen.

Wie es rund um das Schloss einschließlich der Hittorfstraße weitergehen könnte, wird die Präsentation einer internationalen Ideenwerkstatt „Zukunft der Wissenschaftsstadt“ am 15. Januar 2020 zeigen. Dabei werden insbesondere die Vernetzungs- und Verknüpfungspotenziale zwischen Altstadt, Schlossplatz/Schlossgarten und der westlich angrenzenden „Wissensquartiere“ berücksichtigt. Ebenso werden die Möglichkeiten einer ergänzenden Bebauung der Standorte einbezogen, die an den Schlossplatz grenzen.

Wieviel Platz braucht der Musik-Campus?

Eine Arbeitsgruppe soll in diesem Zusammenhang vor allem folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Spezifische Anforderungen der Ankernutzer, die über die Bedürfnisse eines „normalen“ Hochschulgebäudes hinausgehen
  • Bedeutung von Außen-/Freiflächen für die Westfälische Schule für Musik, die Musikhochschule und für das Sinfonieorchester
  • Bedeutung von Außen-/Freiflächen zur Entwicklung des Musik-Campus‘ als Ort der Begegnung und der Kommunikation für die Stadtgesellschaft
  • Bedeutung von Außen-/Freiflächen zur Entwicklung des Musik-Campus‘ als Herzstück eines neuen urbanen Stadtquartiers

Auch bezüglich der Entwicklung eines Raum-, Funktions- und Nutzungskonzepts haben erste Arbeitstreffen stattgefunden. Hier werden u.a. (Raum-)Nutzungen, Funktionalitäten, mobile wie immobile Ausstattung der (exklusiv wie mischgenutzten) Unterrichts-, Seminar- und Proberäume, Säle, Lagermöglichkeiten, (tages-)licht- und tontechnische sowie akustische Anforderungen, Fußboden-Anforderungen und die Lage im Gebäude geklärt.

Was kostet der Musik-Campus?

Zurzeit lässt sich diese Frage natürlich noch nicht präzise beantworten. Sobald die Kooperationsvereinbarung zwischen WWU und Stadt geschlossen ist, kann die Ausgestaltung der Vergabeverfahren beginnen. Die konkreten Aufgabenstellungen für die verschiedenen Vergaben befinden bereits sich in der Vorabstimmung, so dass die Vergaben schnell erfolgen könnten. Die Auswahl der Firmen kann dagegen längere Zeit in Anspruch nehmen. Erst danach können die beauftragten Unternehmen Fragen etwa zu den Außen- und Freiflächen sowie Stellplätzen beantworten und eine detaillierte Kostenschätzung sowie ein Betreiber- und Trägermodell erarbeiten.

Termine
21.12.2019 Abschluss des Jubiläumsjahrs MünsterMusik mit „Adventsmusik vom Sentenzbogen mit 100 Blechbläsern auf dem Prinzipalmarkt“
15.01.2020 Abschlusspräsentation der internationalen Ideenwerkstatt Zukunft der Wissenschaftsstadt
28.01.2020/01.02.2020 Informationsabend und Workshop mit münsterschen Musikakteuren
03.02.2020 Öffentliche Präsentation der Pläne des Musik-Campus‘ sowie der Initiativen „Pro Leonardo-Campus“, „Pro Hörster Parkplatz“ und „Schlossplatz Kultur 2020“
26.03.2020 Treffen der Projektpartner mit möglichen institutionellen und privaten Investoren und Unterstützern
April 2020 Stadtforum Kultur im Rahmen von Münster Zukünfte 20 I 30 I 50