Neujahrsempfang der Uni

Motto für alle: Mehr Wissenschaft wagen

Volles Haus beim Neujahrsempfang der Uni Münster in der Aula im Schloss. Foto: Oliver Werner

Volles Haus beim Neujahrsempfang der Uni Münster in der Aula im Schloss. Foto: Oliver Werner

Das vergangene Jahr war für die Universität schon ereignisreich. Im jetzt begonnenen erwartet die Hochschule eine Entscheidung mit großer Tragweite.

Das Schloss bunt angestrahlt, roter Teppich vor dem Haupteingang ausgerollt, auf dem Platz direkt davor darf ausnahmsweise geparkt werden. Wenn diese drei Dinge zusammenkommen, bittet die Universität zu ihrem Neujahrsempfang. Am Freitagabend waren fast alle der 400 Plätze in der Aula besetzt, als Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels auf die vergangenen zwölf Monate zurückblickte, Perspektiven für 2024 entwarf und Preise für außergewöhnliche Leistungen innerhalb der Uni verliehen wurden.

In vielerlei Hinsicht war 2023 ein Jahr fortwährender Krisen – nicht aber für die Universität Münster, so sieht es Wessels. Auch wenn es mit dem Musik-Campus wieder nicht voranging, zum allgemeinen Erstaunen zügig voranschreitende Großbauprojekte vom Hüffer-Campus bis zu den Neubauten der Medizinischen Fakultät oder der Physik rund um das Coesfelder Kreuz, hochrangige Preise und erfolgreiche Anträge in der Forschung.

Vorentscheidung im Exzellenzwettbewerb

Hier blickt die Uni mit großer Spannung auf den Februar, wenn in der neuen Runde des prestigeträchtigsten Wettbewerbs um Forschungsförderung, der Exzellenzinitiative, die Vorentscheidung fällt und sich klärt, ob die beiden Anträge für neue Exzellenzcluster, die die Uni Münster mit den Universitäten Duisburg-Essen beziehungsweise Bielefeld gestellt hat, zum Hauptantrag zugelassen werden. Mit den beiden bestehenden Clustern darf die Uni automatisch wieder ins Rennen gehen.

Die Preisträgerinen und Preisträger zusammen mit den Mitgliedern des Rektorats. Foto: Oliver Werner

Die Preisträgerinen und Preisträger zusammen mit den Mitgliedern des Rektorats. Foto: Oliver Werner

In der zunehmend kriegerischen und von Konflikten dominierten Welt sieht Johannes Wessels für die Wissenschaft auch eine vielversprechende Rolle für ein friedlicheres Miteinander und mehr Verständigung zu befördern. Internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft überwinde Grenzen im Denken und Handeln, meint Wessels, der für Politik und Gesellschaft allgemein die Losung ausgab: „Mehr Wissenschaft wagen“. Wie das musikalisch klingt, demonstrierten am Flügel die beiden Musikstudierenden Vasylyna Hrynevych und Oleksandr Shykytabis, die aus der Ukraine stammen und virtuos unter anderem ein Stück des russischen Komponisten Sergei Rachmaninow spielten.

Der Neujahrsempfang bildete auch in diesem Jahr den festlichen Rahmen für die Verleihung von drei Rektoratspreisen – den Lehr-, Gleichstellungs- und Studierendenpreis. Der Lehrpreis gingt mit jeweils 15.000 Euro an Dr. Petra Lütke für die Lehrveranstaltung „Food Geographies“ sowie an Prof. Dr. Jens Niebaum und Prof. Dr. Ricarda Vulpius für die Lehrveranstaltung „Ukrainische Erinnerungsorte – kunstgeschichtlich und historisch betrachtet“.

Beifall für die Preisträger beim Neujahrsempfang Uni Münster. Foto: Oliver Werner

Beifall für die Preisträger beim Neujahrsempfang Uni Münster. Foto: Oliver Werner

Mit dem mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Gleichstellungspreis zeichnete das Rektorat zwei Projekte aus: zum einen „SmartMatters4You“, eine Kooperation zwischen dem MexLab Physik und dem interdisziplinären Sonderforschungsbereich „Intelligente Materie“, zum anderen das Projekt „Women’s Empowerment Convention“ des „REACH – EUREGIO Start-up Center“.

Das bunt angestrahlte Schloss. Foto: Oliver Werner

Das bunt angestrahlte Schloss. Foto: Oliver Werner

Carlotta Musiol und Mirlay von Wenzel erhielten den mit 7.500 Euro dotierten Studierendenpreis für die Konzeption und Organisation der Ringvorlesung „recht feministisch denken“. Mit dem Preisgeld würdigt und unterstützt das Rektorat das außergewöhnliche und ehrenamtliche Engagement von Studierenden, um damit zudem soziale oder kulturelle Belange im Umfeld der Universität Münster zu stärken, wie es in der Begründung der Jury hieß.